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25 Nov
25Nov

Vor ca. einer Woche ging die letzte Klimakonferenz zu Ende – und ich habe mich selbst dabei ertappt, dass ich sie weder interessiert verfolgte noch auf wirklich relevante Ergebnisse hoffte. Weshalb auch weiter Lebenszeit damit verschwenden, Politikern und anderen (selbst-?)ernannten Experten beim Palavern zusehen? Ich maße mir gar nicht an zu beurteilen, wie viel Fachverstand bei den jeweiligen Meinungsäußerungen vorhanden ist – allerdings maße ich mir an mich darüber aufzuregen (immer wieder!), dass es i.d.R. bei Meinungsäußerungen bleibt, ohne dass tatsächlich Taten folgten. Hinterher darf dann jeder der Beteiligten wieder seine Enttäuschung, Frustration etc. konstatieren – und scheint damit seine Schuldigkeit getan zu haben. Wissenschaftler und Forscher werden wieder kurz zitiert, die erneut auf die mit diesen Ergebnissen weiter bestehende „Unerreichbarkeit des 1,5° Ziels“ hinweisen – und dann wird zur Tagesordnung übergegangen. Geld fließt fossile Energien, in armen Ländern werden Klimaschutzmaßnahmen von reicheren Ländern unterstützt, deren Emissionseinsparungen sich dann letztere bilanzieren und selbst weiter schön für Klimaschäden sorgen... 


Ach, was soll ich sagen, Es langweilt mich ja selbst schon beim Schreiben. 42 ist als Ergebnis wohl bedeutsamer als die Resultate der Klimakonferenz COP27.


Ich schreibe nun lieber an meiner Weihnachtswunschliste und setze ganz oben ein Handtuch. Das sollte man griffbereit haben, wenn man die Hoffnung verloren hat, dass dieser unser Planet noch gerettet werden kann oder wenn man schlichtweg die Politik des Anthropozäns nicht mehr aushält, wenn man sich also vorbereitet auf eine interstellare Auswanderung:


"Der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis enthält ein paar Angaben zum Thema Handtücher.
Ein Handtuch, heißt es da, ist so ungefähr das nützlichste, was der interstellare Anhalter besitzen kann. Einmal ist es von großem praktischem Wert - man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santriaginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet; man kann unter den so rot glühenden Sternen in den Wüsten von Kakrafoon darunter schlafen; man kann es als Segel an einem Minifloß verwenden,[...]
Was jedoch noch wichtiger ist: Ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinterkommt, daß ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen, er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, 
Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompaß, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw., usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade "verloren" hat. Der Strag denkt natürlich, daß ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muß, auf den man sich verlassen kann.“
(Douglas Adams, Per Anhalter durch die Galaxis, Kap. 3)


MF

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