Trendbegriff „Nachhaltigkeit“?
Das Wort ist ja seit geraumer Zeit in allen Mündern beziehungsweise Medien. Kaum ein Supermarkt oder Discounter, der nicht mit seinem „Nachhaltigkeitskonzept“ werben würde. Handelt es sich dabei um einen simplen Modebegriff mit Chancen auf das „Wort des Jahres“? „Nachhaltigkeit“ ist dabei weder ein neues Konzept noch ein Neologismus.
Der Begriff „Nachhaltigkeit“scheint auf den Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) zurückzugehen: In seinem Buch „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht“ von 1713 beschrieb er nachhaltige Maßnahmen für die Forstwirtschaft übertrug. Das Ziel war auch damals die Schaffung eines stabilen Gleichgewichts. Der Grundgedanke war, dass in einem Wald nur so viele Bäume abgeholzt werden sollten, wie in diesem Wald in absehbarer Zeit nachwachsen können. Dadurch sollte langfristig der Bestand des Waldes sichergestellt werden.
1987 definierte der Brundtland-Bericht "Nachhaltige Entwicklung".
Die Vereinten Nationen hatten diese Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1983 unter der Leitung des norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland eingesetzt. Langfristige und umweltbewusste (ressourcenschonende) Perspektiven für eine Entwicklungspolitik sollten erarbeitet werden. Im abschließenden Report „Unsere gemeinsame Zukunft“ findet sich die Definition für nachhaltige Entwicklung: „Humanity has the ability to make development sustainable – to ensure that it meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“
Tja, fragen wir uns... Woran liegt es, dass es uns so schwerfällt, auch in Hinblick auf die Zukunft zu handeln? Haben wir verlernt, werteorientiert zu entscheiden – oder haben wir es gar nie gekonnt? Oder haben uns einfach hedonistische Impulse so im Griff, dass sogar die Zukunft unserer Kinder uns nicht mehr wirklich interessiert?
Wie seht ihr das?