„Greenwashing“ bezeichnet in negativer Konnotation das Hervorheben ökologischer Vorteile von Produkten oder Prozessen, ohne dass im Gesamt der Betrachtung sämtlicher Wechselwirkungen dafür eine Grundlage vorhanden wäre. Dies erfolgt zumeist unter Hervorhebung selektiver Aspekte. Beispielsweise sind bei einem T-Shirt aus Bio-Baumwolle in einer Gesamtbilanz u.a. der hohe Wasserverbrauch für Baumwolle (in zumeist trockenen Regionen), der Flächenbedarf und damit die Flächenkonkurrenz, der Transport oder der Einsatz von stofffärbenden Substanzen zu berücksichtigen. Als weiteres Beispiel könnte das Recycling von Papier und Kartonagen angeführt werden. Diese Verhalten kann eine gewisse Umweltentlastung bewirken und noch viel stärker beim Handelnden das Gefühl evozieren, ein guter Umweltschützer zu sein. Jedoch ist bei einem stetig ansteigenden Verpackungsmüll durch den weiter zunehmenden Onlinehandel das Recycling ein geringerer Teil der Lösung, ein Weniger im Verpackungseinsatz und der Bestellmenge wäre hier zielführender hinsichtlich einer wirklich nennenswerten Umweltentlastung.
MF