Fast 12 Millionen Hunde leben in Deutschland, 87 Millionen in Europa - dafür braucht es eine große Menge proteinhaltiges Futter mit einer entsprechenden „Klimabilanz“:
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Dieses Futter landet dann umgewandelt in einem Hundehaufen. In Städten wird dieser zumeist in einer Plastiktüte aufgesammelt und entsorgt. In der Natur hingegen werden Hunde gerne von der Leine gelassen und nicht jede Hinterlassenschaft wird aufgesammelt. Das ist dort ein Problem, wo im Einzug größerer Städte Naturschutzgebiete mit nährstoffarmen Böden gepflegt werden.
Geschützte Pflanzen wie Orchideen sind auf solche Böden jedoch angewiesen.
Doch Hund hinterlassen hier große Nährstoffmengen, Stickstoff und Phosphate, die zu einer Eutrophierung von Ökosystemen beitragen können. Der belgische Ökologe Pieter De Frenne von der Universität Gent konnte mit seinem Team zeigen, wie groß dieser Eintrag ist: 11 kg Stickstoff und 5 kg Phosphate pro Hektar und Jahr hinterlässt beim Streifen durch das belgische Naturschutzgebiet ein Hund; damit jeweils ca. 100 g Kot und 180 ml Urin. Kleinvieh macht eben auch Mist. In diesem Fall ist der „Düngemitteleintrag“ besonders für nährstoffarme Schutzgebiet ziemlich schädlich und torpediert Naturschutzbemühungen. Selbst wenn die Feststoffe im Plastikbeutel eingesammelt werden sollten verbleibt das Flüssige im Boden.
Der Stickstoffeintrag über die Landwirtschaft und andere menschliche Aktivitäten schwankt natürlich sehr, kann aber in der Bandbreite zwischen 5 und 40 kg/Hektar/Jahr angegeben werden. Damit haben viele Ökosysteme sowieso schon eine zu hohe Stickstoffbelastung; die kritischen Belastungsgrenzen (critical loads) sind in 90% der Fläche Deutschlands bereits überschritten. Der Beitrag von Hunden ist daher sehr beträchtlich (die Brennnesseln, Brombeeren oder das Springkraut, als Stickstoffanzeiger, entlang hoch frequentierter Gassi-Runden zeugen davon) und ist vermeidbar.
Eine zu hohe Stickstoffbelastung hat gravierende Auswirkungen auf Ökosysteme, die biologische Vielfalt nimmt ab, der Stickstoff belastet als Nitrat das Grundwasser und ein Nährstoffüberschuss führt zu einer Eutrophierung von Gewässern.
Also; Hundehaufen sind nicht nur ein visuelles, olfaktorisches oder gar Schuhsohlenproblem; sie können auch sensible Ökosysteme sehr belasten, daher sollten diese auch in der Natur immer aufgesammelt werden.
JR