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01 Nov
01Nov

Um die Dekarbonisierung des globalen Energiesystems voranzutreiben ist der Ausbau erneuerbaren Energien unerlässlich. Man muss jedoch kein griesgrämiger Kleingeist sein, der nur das Haar in der Suppe sucht, um zu erkennen, dass erneuerbare Energien auch nicht frei von schädlichen Nebeneffekten sind. In den Ökobilanzen der erneuerbaren Energien wird zumeist zu stark auf die berechenbare CO2-Einsparungen fokussiert, es gibt jedoch darüber hinaus ökologische und soziale Aspekte zu adressieren. 

Wasserkraft greift massiv in aquatische Ökosystem ein, weil die Durchgängigkeit des Fließgewässers für Tiere aber auch Feststoffe unterbunden wird. Turbinen und Rechen sind eine zusätzliche Gefahrenquelle für Fische. 

Windkraftanlagen leiden oft unter mangelnder Akzeptanz. Dies ist eine landschaftsästhetische Herausforderung, denn der Schutz des Landschaftsbildes ist naturschutzrechtlich verankert. Zusätzlich können lokal negative Auswirkungen auf beispielsweise Vögel oder Fledermäuse entstehen. Dies lässt sich teilweise technisch beheben, und wer sich wirklich um Vögel sorgt, könnte zunächst dafür eintreten, dass sich die Anzahl der Hauskatzen reduziert. 

In Windkraftanlagen werden beispielsweise seltene Erden (Neodym) verbaut. Wenngleich ein Großteil der seltenen Erden anderweitig verbaut wird und die meisten Windkraftanlagen ohne Neodym auskommen, das im besten Fall bei entsprechenden Anlagen auch wiederverwendet werden kann. Doch wird dieser Aspekt von Windkraftgegnern bisweilen zu einem großen Thema aufgebauscht, denn das Hauptförderland ist China, wo die Stoffe unter erheblichen Umweltbelastungen abgebaut werden. Schäden für unser grünes Gewissen hierzulande entstehen dann in geographisch entfernten Regionen. Hinzu kommt: eine Rohstoffabhängigkeit zu China ist politisch herausfordernd und gleichzeitig sind die Vorräte seltener Erden begrenzt. 

In der Photovoltaik ist das Thema seltener Erden jedoch bedeutsamer. Daher könnte ein Missverhältnis zwischen den Klimazielen und der Verfügbarkeit von kritischen Mineralien entstehen. Zusätzlich beeinträchtigt die Freiflächen-Photovoltaik auch das Landschaftsbild und durch spiegelnde Oberflächen beispielsweise auch Vögel. Kristalline Solarzellen werden meist aus Silizium hergestellt, die Basis zur Herstellung ist Sand und die Solarindustrie rühm sich damit, dass dieser wie „Sand am Meer“ vorkomme. Davon kann keine Rede sein  https://www.blognatur.com/majos-blog/in-den-sand-gesetzt 

auch wenn die Solarindustrie verglichen mit andere Industriezweigen sicherlich nur einen geringen Sandverbrauch hat.

Kontrovers wird auch die Nachhaltigkeit der Bioenergie diskutiert, einerseits steht die Fläche dann in Konkurrenz zu landwirtschaftlicher Nutzfläche für die Nahrungsmittelproduktion (wobei der ökologische Landbau deutlich mehr Fläche benötigt als der konventionelle) andererseits gehen dadurch Habitate für viele Lebewesen verloren. Die enorme Expansion der weltweiten Ackerflächen für die Bioenergie schadet der Biodiversität genauso stark, die der Klimawandel, der dadurch bekämpft werden soll. Aus Sicht der Biodiversität ist daher die verstärkte Produktion von Biomasse der falsche Ansatz, um den anthropogen verstärkten Treibhauseffekt zu begrenzen: Organismen, die auf Grund der Energiewende in ausgeräumten Bio-Energielandschaften aussterben, können zukünftig – unter Bedingungen eines verstärkten Treibhauseffektes – nicht mehr aussterben. Ein Trost ist das freilich nicht. 

Erneuerbare Energien sind nicht konfliktfrei zu haben und nicht immer nur „öko“. Daher gilt es weitere Energiequellen zu erforschen und zu entwickeln. Was bleibt also? Das Gutgemeinte schlechtreden? Ein Beitrag ohne schädlichen Nebenwirkungen liegt im Einsparen von Energie (obgleich auch jeder Blogeintrag Energie benötigt).

Wo ist das Einsparen ohne Einbußen der Lebensqualität möglich?

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