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29 Jun
29Jun

In der heutigen Gesellschaft sind Flugreisen oft ein Statussymbol - egal, ob es die Fernreise nach Bali oder der Kurztrip übers Wochenende nach Malle ist. Doch es gibt zunehmend Diskussionen darüber, ob sie auch Ausdruck narzisstischen Verhaltens sein könnten. Sind da Zusammenhänge ersichtlich und wie sind mögliche Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft?

Flugreisen: Mehr als nur Fortbewegung?

Flugreisen bieten die Möglichkeit, schnell und bequem weite Strecken zu überwinden. Doch für viele Menschen sind sie auch eine Möglichkeit, sich selbst darzustellen und im sozialen Kontext zu profilieren. Hier kommen Aspekte des Narzissmus ins Spiel:

  1. Selbstdarstellung und Anerkennung: In sozialen Medien werden Reiseerlebnisse oft hervorgehoben, um Anerkennung und Bewunderung zu erhalten. Dies kann als narzisstisches Bedürfnis nach Bestätigung interpretiert werden.
  2. Konsumverhalten: Der häufige Konsum von Flugreisen, trotz ihrer bekannten Umweltschäden, kann ein Zeichen dafür sein, dass persönliche Wünsche über das Gemeinwohl gestellt werden.

Wissenschaftliche Perspektiven

Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit narzisstischen Tendenzen dazu neigen, ihr Umweltverhalten zu vernachlässigen. Diese Tendenzen manifestieren sich in einer geringen Bereitschaft, umweltfreundliche Alternativen zu nutzen, was durch Flugreisen verstärkt wird.

  1. Psychologische Studien: Studien (vgl. Literaturangaben unten) legen nahe, dass narzisstische Persönlichkeiten oft wenig Empathie für zukünftige Generationen aufbringen. Dies spiegelt sich in ihrer Haltung gegenüber umweltschädlichen Aktivitäten wider.
  2. Umweltfolgen: Der CO2-Ausstoß von Flugreisen trägt erheblich zur Klimakrise bei. Narzisstisches Verhalten in Form von häufigen Flügen verstärkt diese Problematik, da die individuellen Bedürfnisse über die globalen Umweltfolgen gestellt werden.

Gesellschaftliche Implikationen

Der gesellschaftliche Druck, Reisen als Zeichen von Erfolg und Erfüllung zu sehen, kann narzisstische Verhaltensweisen verstärken. Dies führt zu einem Teufelskreis, in dem persönliche Anerkennung über kollektive Verantwortung gestellt wird.

Fazit

Flugreisen als Ausdruck narzisstischen Verhaltens werfen wichtige ethische und ökologische Fragen auf. Ein Umdenken hin zu mehr Verantwortung und Empathie für die Umwelt könnte helfen, diese Verhaltensmuster zu durchbrechen. Der Verzicht auf unnötige Flugreisen ist nicht nur ein Akt des Umweltschutzes, sondern auch ein Schritt hin zu mehr sozialer Verantwortung.


MF

Interessante Lektüre: 

  • Campbell, W. K., & Campbell, S. M. (2009). The Narcissism Epidemic: Living in the Age of Entitlement.
  • Golec de Zavala, A., et al. (2019). Collective Narcissism and its Social Consequences.
  • Brummelman, E., et al. (2018). The roots of narcissism in childhood.
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