Jahr für Jahr erinnert uns der "Earth Overshoot Day" daran, dass wir unsere Lebensweise grundlegend ändern müssen, um die planetaren Grenzen zu respektieren. Es liegt an uns allen, durch bewussten Konsum und nachhaltige Entscheidungen einen Beitrag zu leisten, damit die Erde auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt.
Im Jahr 2024 fällt der Erdüberlastungstag auf den 1. August, einen Tag früher als im Jahr 2023. Dies bedeutet, dass die Menschheit in diesem Jahr noch schneller die natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht hat. Die grundlegende Botschaft bleibt dieselbe: Wir leben, als hätten wir 1,7 Erden zur Verfügung, und dies zeigt, dass unser aktueller Lebensstil nicht nachhaltig ist.
Eine kleine Minderheit der Weltbevölkerung verursacht unverhältnismäßig großen Schaden. Besonders der Flugverkehr trägt erheblich zur Klimakrise bei. Flugzeuge erzeugen nicht nur CO2, sondern auch Kondensstreifen, die den Treibhauseffekt verstärken. Germanwatch betont, dass der Schienenverkehr eine deutlich klimafreundlichere Alternative darstellt, da er bis zu 28-mal weniger klimaschädlich ist als innereuropäische Flüge.Jacob Rohm von Germanwatch hebt hervor, dass über 60 Prozent der Deutschen selten oder nie fliegen, und dass mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung noch nie in einem Flugzeug gesessen haben. Dennoch ist der Beitrag dieser wenigen Vielflieger zur Klimakrise erheblich.
Ressourcenverbrauch in Deutschland
Nach den Berechnungen des Global Footprint Network hat Deutschland seine natürlichen Ressourcen bereits am 2. Mai aufgebraucht. Besonders der hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten trägt wesentlich zum Ressourcenverbrauch bei. Um diesen zu senken, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) klare gesetzliche Schutzziele. Diese seien notwendig, um Verantwortlichkeiten zu schaffen und Anreize für eine nachhaltige Wirtschaft zu geben, so BUND-Vorsitzender Olaf Bandt.
Ein Wendepunkt in Sicht?
Trotz der alarmierenden Zahlen gibt es auch positive Nachrichten. Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch, betont, dass die Erdüberlastung seit etwa einem Jahrzehnt nicht weiter zunimmt und sich auf hohem Niveau stabilisiert hat. Dies sei ein Hinweis darauf, dass ein Wendepunkt erreicht sein könnte. Er sieht den Grund dafür im weltweiten Siegeszug der erneuerbaren Energien, der Speichertechniken, der E-Mobilität und der Wärmepumpen. Diese Entwicklungen müssen jedoch beschleunigt werden, um Klima-Kipppunkte und den massiven Verlust von Artenvielfalt zu verhindern.
Hauptfaktoren von Veränderungsmöglichkeiten
Herausforderungen und Ausblick
Trotz positiver Entwicklungen in einigen Bereichen zeigt der frühere Erdüberlastungstag, dass noch viel zu tun bleibt. Der Verbrauch natürlicher Ressourcen übersteigt weiterhin die Regenerationsfähigkeit der Erde, und der Klimawandel sowie der Verlust der Artenvielfalt sind dringende Probleme, die gelöst werden müssen.
Fazit
Der Erdüberlastungstag 2024 erinnert uns erneut daran, dass nachhaltige Veränderungen in unserem Lebensstil und in der Wirtschaft notwendig sind. Fortschritte in den Bereichen erneuerbare Energien und nachhaltiger Konsum sind ermutigend, müssen aber weiter beschleunigt werden. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen und der Politik, Maßnahmen zu ergreifen, um die planetaren Grenzen zu respektieren und die Erde für zukünftige Generationen zu bewahren.
MF