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20 Dec
20Dec

Generell gilt: je höher das Einkommen einer Person, desto größer der Ressourcenverbrauch. Auch für einen Großteil der globalen Treibhausgasemissionen ist nur ein kleiner Teil der sehr reichen Weltbevölkerung verantwortlich. 

Geld verdirbt nicht nur den Charakter, sondern auch unsere Mitwelt. 

Wäre es um den Zustand globaler Ökosysteme also besser bestellt, wäre die Menschheit ärmer an Geld und materiellen Gütern? 

Nicht unbedingt. 

Denn reiche Menschen können mit viel Geld auch viel Gutes bewirken. Das zumindest ist die Argumentationsgrundlage einer Bewegung und ethischen Position, die als Effektiver Altruismus (EA) beschrieben wird. Die Basis des EA bildet das zählende Denken in Kosten-Nutzen-Kalkulationen. Dabei soll berechnet werden, wo eine eingesetzte Geldeinheit den größten Nutzen stiftet und je mehr Geld ich einsetzen kann, umso größer der Nutzen für die Gesellschaft oder die Umwelt. 

Für den EA ist die Frage zentral, was Menschen zum Handeln motiviert; ist es Güte, Mitleid, Selbstlosigkeit oder nicht vielmehr der persönliche Erfolg, der sich für viele in einem hohen Einkommen zeigt? 

Ein schlichtes, einfaches, tugendhaftes Leben zu führen, ist für die Vertreter der EA nicht ausreichend, um den Erfordernissen der Zeit gerecht zu werden. Mildtätige Organisationen haben nicht die Reichweite und die Einflussmöglichkeiten, die sehr reiche Menschen haben. 

Geld und die Gier des Menschen werden hier als zielführendere Kategorien betrachtet, um Besserungen in der Welt zu erreichen. Geld soll dabei keinem Selbstzweck dienen, sondern für sinnvolle Projekte eingesetzt werden. Dazu muss jeweils priorisiert werden, was die drängendste Herausforderung ist, und wo der Geldeinsatz die größte Wirkung erzielt. 

Der EA appelliert nicht an Liebe, Fürsorge oder Mitleid des Einzelnen; es gilt in seiner Perspektive zu berechnen, welcher Mitteleinsatz die meisten Leben rettet. 

Aber könnte man damit das Projekt Weltrettung nicht einer künstlichen Intelligenz überlassen, die ungleich besser und schneller berechnen kann? Und damit Priorisieren. Wir müssten dann nur unserer Gier nach Geld nachgehen, dazu brauchen wir das aktuelle Wirtschaftssystem, um uns dann damit zu schmücken, was wir durch viel Geld an Mildtätigkeit erreichen können. Grüner Narzissmus eben: 

https://www.blognatur.com/majos-blog/ego-oder-%C3%96ko-gr%C3%BCner-narzissmus

Nun Weihnachten, das Fest des Konsums steht vor der Tür. Was wollen wir verschenken? Geld und zwar ganz viel davon, damit der Beschenkte damit Gutes tun kann? https://www.blognatur.com/majos-blog/green-economy-gr%C3%BCn-gr%C3%BCner-green-washing 

Wie wollen wir unseren Mitmenschen betrachten? 

In Liebe oder unter einem Nutzenkalkül? 

Ist es die Welt einer kalten Empathie, in der Liebe, Mitfühlen, Miterleben, kurz: das Du fehlt, die wir zur Überwindung der ökologischen Krise brauchen? Oder wollen wir doch das Allzumenschliche zulassen? Moralische Empfindungen jenseits des rein zählenden Denkens? Qualitäten

 https://www.blognatur.com/majos-blog/ma%C3%9Fhalten-in-einer-welt-ohne-ma%C3%9F 

Vielleicht brauchen wir beides: den grünen Narzissmus und ein tugendhaftes Leben, in dem sich der Lebensstil von Menschen ändert, hin zu einem sinnorientieren Leben im Maßhalten, in Demut in Empathie und Liebe. 

JR

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