Böden bedecken einen Großteil der Landoberfläche und stellen daher die wichtigste Energieumsatzfläche der Erde dar. Dabei erbringen Böden zahlreiche Ökosystemleistungen. Neben den Pflanzen und Tieren profitiert in erster Linie der Mensch davon, denn sauberes Wasser und gesunde Lebensmittel basieren auf gut funktionierenden Böden. Darüber hinaus sind Böden ein Archiv, welches die Geschichte unserer Natur- und Kulturlandschaft abbildet. Denn unsere Böden sind das Resultat einer Entwicklung der vergangenen 10 000 Jahre seit der letzten Kaltzeit.
Böden speichern Kohlenstoff, regulieren den Wasserhaushalt, bieten Nutzfläche für den Menschen. Diese Nutzfläche dient als Siedlungs- und Verkehrsfläche – darüber hinaus sind die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen weltweit weitgehend in Nutzung. Boden ist damit eine endliche Ressource, die durch Erosion, Versalzung oder Kontamination stark geschädigt wird.
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Oft sind es schleichende Prozesse, die zu einer zunehmenden Bodendegradation führen. Versiegelung lässt Böden auch für immer verschwinden, d.h. der verfügbare Boden pro Person wird sich weltweit bis 2050 halbieren.
Das Ziel der Bundesregierung, den Flächenverbrauch in Deutschland auf von 30 ha pro Tag bis 2030 zu begrenzen, scheint kaum erreichbar. Denn die neuen Flächen für Verkehr, Wohnen und Arbeit vergrößern sich ständig. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche ist zwischen 1992 und 2019 um > 25% angestiegen, ein Zuwachs von > 100 ha / Tag. Nun sind Siedlungs- und Verkehrsflächen nicht deckungsgleich mit versiegelten Flächen, da auch Hausgärten zu den Siedlungsflächen gehören; Flächenverbrauch besagt in diesem Zusammenhang aber, dass natürlich oder landwirtschaftlich geprägte Flächen einer Versiegelung oder zumindest massiven Umnutzung zugeführt werden - mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf Ökosysteme, Lebensräume und letztlich uns Menschen.
Wie lässt sich der „Flächenfraß“ eindämmen und der Bodenschutz verstärken?
JR
