1972 war ein ganz besonderes Jahr; so wie eigentlich jedes andere Jahr auch.
1972; ein gutes Jahr für die Umwelt?
Denn vor 50 Jahren wurden mit dem Bericht zu den „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome die Grenzen unserer Ressourcen einer breiten Öffentlichkeit bewusst. Es sollte verdeutlicht werden, dass individuelles Handeln globale Auswirkungen hat, die auch über den Zeithorizont des Einzelnen hinausreichen.
https://www.blognatur.com/majos-blog/50-jahre-politisches-versagen-der-letzte-survivalguide-f%C3%BCr-unseren-planeten
Heute haben sich die Grenzen des Wachstums zu sog. planetaren Grenzen gedehnt. Dabei wurden vom Stockholm Resilience Centre Belastungsgrenzen der Erde bestimmt, die jedoch teilweise schon überschritten sind. Vielleicht werden in 50 Jahren die sonnensystemaren, später die galaktischen, irgendwann die kosmischen Grenzen definiert und dabei überschritten. Vielleicht müssen wir die Grenzen aber auch in qualitativer Dimension neu transzendieren.
Nun, seit 1972 hat sich die ökologische Krise dramatisch zugespitzt, ist also der Bericht des Club of Rome gänzlich wirkungslos verhallt? Wir haben kein Alternativszenario, wie die Welt ohne diesen Bericht aussehen würde, aber könnte es noch viel schlimmer sein?
1972 fand auch die erste Weltumweltkonferenz (UNCHE United Nations Conference on the Human Environment) in Stockholm statt. 50 Jahre später gibt das Bundesministerium der Finanzen ein Sonderpostwertzeichen anlässlich des Jubiläums zu 370 Cent heraus.
Immerhin.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme) mit Hauptsitz in Kenia wird im selben Jahr gegründet.
Was hat sich seither bewegt? Was hat sich zu einer ökologischen Verbesserung bewegt?
Gewässerreinhaltung in vielen westlichen Ländern, Verbesserung der Luftqualität, Ozonloch,…
ja, es gab positive Veränderungen, die jedoch beim Blick auf ansteigende Treibhausgaskonzentrationen und unverändert abnehmender Biodiversität klein ausfallen.
Die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) findet ab dem 6.11.2022 in Scharm asch-Schaich, Ägypten, statt.
Wie viele Konferenzen brauchen wir noch, auf denen wir uns jedes Mal vergewissern, dass wir jetzt aber wirklich handeln müssen?
Was hat sich 1972 noch ereignet?
Die olympischen Sommerspiele in München; das Münchner Olympia-Attentat – 2022, 50 Jahre später, erkannte die Bundesrepublik offiziell ihre Verantwortung für den mangelhaften Schutz der Sportler an.
Nun, manche Prozesse brauchen eben ihre Zeit.
Zurück zur Ökologie; 1972 wurde das Patent für den Rollkoffer angemeldet. Rollen, Räder waren seit Jahrtausenden bekannt doch warum hat es so lange gedauert, dem Koffer Rollen zu verpassen? Heute ist das geschäftige Treiben an Bahnhöfen oder Flughäfen ohne Rollkoffer nicht mehr vorstellbar.
Nun, manche Prozesse brauchen eben ihre Zeit.
Vielleicht braucht es eben auch noch etwas mehr Zeit, um etwas Neues zu entwickeln, den Rollkoffer in eine ökologisch nachhaltige Zukunft,
JR