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19 Oct
19Oct

Während der australische Professor und Admiral Chris Barrie nochmals die Konsequenzen des Klimawandels vor Augen führt, die uns tatsächlich direkt und unmittelbar betreffen, eine australische Studie warnt, dass bis 2050 nur noch 10 % der Menschen die drohenden Umweltkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen und Hitzeperioden überlebt haben werden, versucht ein kleines, deutsches Bundesland mit ambitionierten Klimazielen, das Steuer doch noch herumzureißen.

 Chris Barrie publizierte 2015 die Studie “Climate Change, Security and the ADF”. Chris is the Australian chair of the Global Military Advisory Council on Climate Change. (The Australian Defence Force wird ADF abgekürzt). Barrie sieht Klimaschutz  als oberste Priorität, noch vor allen anderen außen- und innenpolitischen Wichtigkeiten. Nach ihm wird das menschenverursachte Umweltdesaster bis 2050 mehr als eine Milliarde Menschen zur Umsiedelung gezwungen haben.
Andere australische Studien sehen es noch drastischer: 2050 sollen nur noch 10 % der Menschheit überlebt haben. Hitzeperioden, Dürren, Überschwemmungen fordern in diesem dystopischen Szenario nun kurzfristig ihren Tribut.


Eine kleine Nachricht, die in all den apokalyptischen Entwürfen beinahe untergeht, mutet hier fast surreal-fiktiv an: Hessen hat sich das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 auf die Fahne geschrieben. Und es scheint dieses Mal mehr als nur heiße Luft zu sein, denn die Klimaziele werden tatsächlich gesetzlich verankert. Konkret in Zahlen übersetzt meint das, dass die CO2-Emossionen bis 2025 um 40% , 2030 um 65% und bis 2040 um mindestens 88% reduziert sein sollen, um dann 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Als Ziel steht 2050 mit negativen Treibhausgasemissionen. Ein Klimacheck soll gewährleisten, dass Gesetze, Verordnungen und Förderprogramme des Landes werden unter Abwägung der Auswirkungen auf die Klimaschutzziele gefasst werden. Ein wissenschaftlicher Klimabeirat wird als unabhängiges Beratungsgremium der Hessischen Landesregierung berufen.


(Treibhausgas-)Sparen kostet Geld: 1,8 Milliarden Euro stehen dem Doppelhaushalt zur Verfügung, der mit dem Klimagesetz und  Klimaplan den Klimaschutz deutlich in den Mittelpunkt der Regierungspolitik stellt.


Das Hessische Klimagesetz bildet dabei einen gesetzlichen Rahmen, mit dem die Klimaziele für Hessen festgelegt werden. Die konkrete Ausgestaltung von Klimaschutz und Klimaanpassung erfolgt wiederum über den neuen Klimaplan, der sich aktuell in Arbeit befindet und die entsprechenden Fachgesetze, wie z.B. das Energiegesetz.
Die Umweltministerin Hinz nimmt konkret Stellung:  „Die letzten heißen und trockenen Jahre haben uns gezeigt, dass weitere Schritte notwendig sind, um die Klimakrise zu bekämpfen. Wir haben ein Ziel, wir haben einen Plan, wir machen Hessen klimaneutral“, erklärte sie im Hessischen Landtag. „Mit dem Klimagesetz legen wir die Ziele, die wir erreichen wollen, erstmals gesetzlich fest. Neu ist dabei, dass wir bis zum Jahr 2030 - anders als bisher geplant - die Treibhausgase um 65 Prozent statt wie bislang geplant um 55 Prozent reduzieren wollen.“


Wie seht ihr das?
Kann die Apokalypse doch noch aufgehalten werden? Wenn ihr wisst, dass ihr noch 28 Jahre zur Verfügung habt: Wie verbringt ihr sie? Wollt ihr nehmen oder geben?
Doch in diesem Falle gilt auch: Tertium datur.


MF

Hier könnt ihr den hessischen Gesetzesentwurf nachlesen:

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