wünscht sich mancher angesichts steigender Energiepreise und vor dem Hintergrund einzusparender fossiler Energieträger.
Wälder gelten als Klimaschützer, da sie große Mengen an Treibhausgasen binden können. Bauen mit Holz gilt als ökologisch nachhaltig, da die Betonbauweise sehr CO2-intensiv ist und wichtige Ressourcen verbraucht:
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Ein boomender Online-Handel lässt die Nachfrage nach Zellstoff für Kartonagen ansteigen. Auch das steigert den Bedarf nach Holz.
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Doch hier gilt es zu schauen, wo das Holz herkommt und wie es angebaut und geerntet wurde. Terrassendielen aus Hartholz stammen oft aus den tropischen Wäldern, da diese Holzarten besonders dauerhaft und widerstandsfähig sind.
Der internationale Holzhandel führt auch dazu, dass beispielsweise Buchenstämme zur Weiterverarbeitung nach Asien geschickt werden und die fertigen Möbel dann nach Deutschland kommen. Damit erhält der vermeintlich klimaneutrale Werkstoff einen erheblichen CO2-Fußabdruck.
Heizen mit Holz gilt als klimaneutrale Alternative zu Gas und Öl, da bei der Verbrennung nur CO2, Asche und Wasser frei wird.
Theoretisch.
In der Praxis werden jedoch bei der Holzverbrennung gesundheitsschädlich Schadstoffe frei (Stickstoff- und Schwefeloxide, Salzsäure), die sich als Feinstaub in der Umgebung ausbreiten. Feinstaub wird mit zahlreichen gesundheitlichen Schäden assoziiert:
Bronchitis, asthmatische Anfälle, Belastungen für das Herz-Kreislauf-System. Feinstaub ist krebserregend.
Doch im Narrativ des zählenden Denkens in Umweltbelastungspunkten, Kohlenstoffbilanzen oder ökologischen Fußabdrücken schlägt das vorzeitige Ableben von Menschen positiv zu Buche. Kommt doch ein jeder Mensch gleichsam schon als Klima- und Umweltsünder zur Welt.
Dabei wird klar; jenseits des oft notwendigen quantitativen Bilanzieren benötigen wir eine qualitative, sinnorientierte Dimension im Leben, um die ökologische Krise zu mindern.
Doch zurück zum Holz: Die CO2 –Bilanz der Holzverbrennung (auch wenn Pellets oft aus Holzabfällen hergestellt werden) ist auch nur dann ausgeglichen, wenn eine entsprechende Holzmenge unmittelbar nachwächst. Bis neue Bäume jedoch nachgewachsen sind, um erneut größere Mengen Kohlenstoff zu binden, vergehen Dekaden. Doch die Kohlenstoffemissionen müssen wir jetzt einsparen. Zusätzlich müssen die Emissionen durch den Holzeinschlag, den Transport und die Bearbeitung ausgeglichen werden.
Werden Fichtenmonokulturen für den raschen Holzertrag angebaut, gehen zahlreiche Habitate verloren und die Wälder werden anfällig für zunehmende klimatische Extremereignisse.
Nun; ein beträchtlicher Anteil unseres Holzbedarfs wird auch importiert (dabei werden teilweise auch unbeabsichtigt neue Schädlinge eingeführt); Holz aus Russland wird oft durch gewaltige Kahlschläge gewonnen. Bei uns gibt es Kahlschläge allenfalls nach Borkenkäferkalamitäten oder Sturmereignissen, generell ist die Waldbewirtschaftung in Deutschland vergleichsweise nachhaltig, was unterschiedliche Zertifikate, FSC oder PEFC, belegen.
Um Wälder als Kohlenstoffsenke zu erhalten, muss mehr Holz nachwachsen, als geerntet wird, gleichzeitig sollte alle Anstrengung dem Erhalt besonders alter Wälder gelten.
Auf dem Holzweg bewegt sich, wer glaubt, die energetische Nutzung von Holz sei eine ausgesprochen gute Klimaschutzmaßnahme. Und Holzmöbel haben auch nicht immer die beste Ökobilanz, also – mal wieder – weniger Energie verbrauchen, weniger Online-Handel-Kartonagen und sicherlich habe ihr auch unnötige Möbelstücke, usw…. die Rezepte sind hinlänglich bekannt.
Daneben dienen und Wälder als Gesundheitsressource und bedienen dabei sowohl die quantitative als auch die qualitative Seite menschlichen Wohlbefindens:
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JR