Das ökologische (Un-)Gleichgewicht und die Ressourcennutzung in ihren Heimatländern Argentinien und Bolivien war das Thema der diesjährigen Preisträger:in des von der Ars Electronica / Linz und der CIFO / Miami ausgeschriebenen Wettbewerbs zur innovativen Medienkunst.
Federico Gloriani und Guely Morató Loredo nutzten moderne Medientechnologien, um sich mit dem ökologischen (Un-)Gleichgewicht und der Rohstoffnutzung in Lateinamerika auseinanderzusetzen. Ihre Schnittmenge ist dabei die Reflexion über nachhaltige Alternativen. Wie in der Pressemitteilung der AE mitgeteilt, thematisiert und diskutiert Federico Gloriani mit der Installation „Mutualidad de Fantasmática Electrónica“ den Verwertungskreislauf von Elektrogeräten und erhält für sein innovatives Konzept 30.000 US-Dollar. Die bolivianische Künstlerin Guely Morató Loredo stellt mit „Triangle of Sacrifice“ den fortlaufenden Lithium-Abbau im „Lithiumdreieck“ zwischen Argentinien, Bolivien und Chile heraus und erhält ein Preisgeld von 15.000 US-Dollar.
Mich spricht besonders die Installation der Künstlerin an: „Guely Morató Loredos Arbeit beleuchtet die Auswirkungen des groß angelegten Lithiumabbaus im “Lithiumdreieck” zwischen Argentinien, Bolivien und Chile. Die Künstlerin verhandelt den tiefgreifenden Wandel der Region, der durch die bevorstehende Energiewende und stärker werdende Elektromobilität forciert wird. Der Vorgang der Lithiumgewinnung – durch Austrocknung von Salzseen – spielt in Loredos zentraler Skulptur eine wichtige Rolle. Sie verändert sich durch die Folgen des Einflusses von salzhaltigen Substanzen – und auch das Klangstück wird beschädigt. Beides wird durch die in Echtzeit überwachten Daten der Lithiumextraktion verändert. Der Titel geht auf die Bezeichnung „Sacrifice Zone“ zurück, der der Region aufgrund der Überbeanspruchung von Ressourcen gegeben wurde.
Das Werk soll die Veränderungen des Gebietes und ihre Auswirkungen auf das Leben seiner Bewohner*innen ausdrücken, thematisiert „Neo-Extraktivismus“ in Lateinamerika und stellt Greenwashing in Frage.“ beschreibt die Pressemitteilung ihr Werk.", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung der CIFO und AE.
Die Cisneros Fontanals Kunststiftung (CIFO) wurde von Ella Fontanals-Cisneros als gemeinnützige Organisation im Jahr 2002 gegründet. Die Stiftung macht sich zur Aufgabe, das kulturelle Verständnis und den Bildungsdialog zwischen lateinamerikanischen Künstler*innen und dem globalen Publikum zu unterstützen und zu fördern. CIFO dient als Plattform für aufstrebende, mittlere und etablierte lateinamerikanische Künstler*innen durch das Stipendien- und Auftragsprogramm, einschließlich des CIFO-Ars Electronica Award, die CIFO-Sammlung und andere damit verbundene Kunst- und Kulturprojekte in den Vereinigten Staaten von Amerika und international.
Die preisgekrönten Werke sind erstmals im Rahmen des diesjährigen Ars Electronica Festivals in Linz vom 4. -8. September 2024 zu sehen.
MF