Am frühen Morgen deutscher Zeit erklärte sich Donald Trump zum Sieger der Präsidentschaftswahl in den USA. Diese zweite Amtszeit birgt weitreichende Konsequenzen – nicht nur für die US-amerikanische Politik, sondern für die gesamte Weltgemeinschaft. In den letzten Jahren haben die USA, als einer der größten Emittenten von Treibhausgasen, eine ambivalente Rolle in der internationalen Klimapolitik gespielt. Unter der Trump-Regierung waren Klimaschutzmaßnahmen bereits stark eingeschränkt worden; mit seiner Wiederwahl droht ein noch rigoroser Rückschritt in der Umweltpolitik. Es ist daher essenziell, die möglichen Auswirkungen seiner Klimapolitik und die damit verbundenen globalen Herausforderungen zu beleuchten.
Während seiner ersten Präsidentschaft sprach Trump mehrfach davon, dass der Klimawandel „ein Schwindel“ und „eine der größten Betrügereien aller Zeiten“ sei. Diese Haltung und der fehlende politische Wille, den wissenschaftlichen Konsens anzuerkennen, könnten gravierende Auswirkungen auf die Umweltpolitik der kommenden Jahre haben. Statt auf erneuerbare Energien und eine nachhaltige Wirtschaft zu setzen, kündigte Trump bereits während seines Wahlkampfs an, auf eine Politik des „Drill, Baby, Drill“ zurückzugreifen. Das bedeutet: mehr Bohrungen nach Öl und Gas, Lockerungen von Umweltvorschriften und massive Einschnitte bei Programmen für saubere Energien.Klimaforscher wie Michael Mann warnen eindringlich, dass eine zweite Trump-Präsidentschaft das Ende für sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen in diesem entscheidenden Jahrzehnt bedeuten könnte. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sind sich einig, dass der globale CO₂-Ausstoß bis Ende des Jahrzehnts halbiert werden muss, um katastrophale klimatische Kipppunkte zu vermeiden. Trumps angekündigte Rückkehr zu fossilen Brennstoffen lässt wenig Raum für Optimismus in dieser Hinsicht.
Ein zentrales Ziel der neuen Trump-Regierung dürfte die Aufhebung der Klimaschutzgesetze sein, die unter Präsident Biden eingeführt wurden. Dazu zählt insbesondere das umfangreiche Klimagesetz, das Milliarden Dollar für saubere Energien und Elektrofahrzeuge bereitstellt. Trump könnte diese Gelder umverteilen, um die Förderung fossiler Brennstoffe weiter auszubauen. Zudem wird erwartet, dass er Regelungen zur Verringerung der Schadstoffemissionen aus Kohlekraftwerken und Methanemissionen lockern oder ganz zurücknehmen wird. Unter einer politisch konservativen Ausrichtung des Obersten Gerichtshofs könnte Trump eine noch aggressivere Umweltagenda verfolgen, die tiefer in die Klimapolitik eingreift und diese für Jahre blockiert.
Trump und seine Berater planen offenbar, die wissenschaftliche Grundlage der Umweltpolitik zu schwächen. Das konservative Manifest „Project 2025“ sieht vor, Wissenschaftler und Experten durch loyale politische Mitarbeiter zu ersetzen. Damit droht die „Säuberung“ der wissenschaftlichen Institutionen in den USA. Die klimawissenschaftliche Forschung könnte zunehmend marginalisiert werden, während die politischen Vorgaben auf wirtschaftliche Interessen und ideologische Ziele zugeschnitten werden. In diesem Szenario wäre zu erwarten, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunehmend ins Abseits geraten und dass die Bundesstaaten bei der Anpassung an klimatische Veränderungen auf sich allein gestellt bleiben.
In seiner ersten Amtszeit traten die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aus, und eine ähnliche Maßnahme ist nun wieder zu erwarten. Die internationale Gemeinschaft könnte dadurch weiter geschwächt werden, denn ohne die Beteiligung der USA, einem der größten Emittenten und Wirtschaftsmächte, droht das Klimaabkommen an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Andere Länder könnten dem Beispiel der USA folgen und sich ebenfalls aus gemeinsamen Klimaabkommen zurückziehen, was eine Eskalation der globalen Erwärmung zur Folge hätte. In einem bereits angespannten geopolitischen Umfeld wäre ein Rückzug der USA ein schwerer Rückschlag für die internationale Klimapolitik und würde die globalen Anstrengungen zur Eindämmung der Erderwärmung erheblich schwächen.
Insgesamt würde eine zweite Trump-Regierung wertvolle Zeit im Kampf gegen die Klimakrise vergeuden. Der Verlust an nationalen und internationalen Fortschritten könnte nicht nur die Emissionsziele der USA zurückwerfen, sondern die gesamte Weltwirtschaft und die Umweltpolitik auf den Kopf stellen. Die Übernahme des Präsidentenamts durch einen Klimaleugner erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Einfluss der USA als treibende Kraft im globalen Klimaschutz schwindet. Dies könnte zu einer Kettenreaktion führen, bei der andere Länder ihre Anstrengungen ebenfalls zurückfahren, was die globalen Klimaschutzziele in weite Ferne rücken lässt.
Die Welt steht an einem kritischen Punkt, an dem die Entscheidungen weniger Jahre die Lebensqualität für Generationen bestimmen werden. Trumps Rückkehr ins Weiße Haus droht den Fortschritt der letzten Jahre zunichtezumachen. Seine Politik basiert auf einem isolierten und nationalistischen Ansatz, der die langfristigen, gemeinsamen Interessen der Weltgemeinschaft ignoriert. Sollte die Welt sich durch diese Haltung mitreißen lassen, könnte sich die Erderwärmung weiter beschleunigen und die Umweltkrise unaufhaltsam auf ein katastrophales Niveau treiben.Die zweite Trump-Präsidentschaft markiert eine Zeit der Unsicherheit, in der die Frage nach der Zukunft unserer Erde dringlicher ist als je zuvor.
MF