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30 Sep
30Sep

Auf Englisch klingt es besser als auf Deutsch: International Day of Awareness of Food Loss and Waste oder Tag der Lebensmittelverschwendung bedeutet doch irgendwie etwas unterschiedliches, oder?

Wenn die UN von dem Ziel einer Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis zum Jahre 2030 spricht, meint dass, dass dann immer noch pro Kopf in Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz pro Jahr und Kopf durchschnittlich 40 kg verschwendet werden. Aktuell liegen die Zahlen zwischen 30 bis 80 kg / pro Person und Jahr.
Weltweit gehen rund 14 Prozent der produzierten Lebensmittel verloren, bevor sie in den Handel kommen. Sie überstehen Lagerung, Transport, Weiterverarbeitung nicht. Noch mehr, nämlich weitere 17 Prozent der globalen Lebensmittelproduktion bzw. 931 Millionen Tonnen, werden verschwendet – was meint dass sie, statt gegessen weggeworfen werden. Sie landen in der Tonne, auf dem Kompost oder schlichtweg in der Toilette.
61 Prozent sollen dabei auf die privaten Haushalte entfallen, 26 Prozent auf die Außer-Haus-Verpflegung (inklusive Catering) und 13 Prozent auf den Einzelhandel (Quelle: UNEP Food Waste).
Bis zu 800 EUR könnten pro Haushalt jährlich so gespart werden. 

Es wäre recht einfach, diese gigantische Verschwendung von Ressourcen zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden – und damit auch nachhaltiger zu leben. Denn diese Lebensmittel, die weggeworfen werden, schlagen bei der CO2-Bilanz doppelt zu Buche. In der Produktion wie in der Entsorgung.


Lokal / regional kaufen, weniger tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Ei, weniger (gar keinen?) Alkohol, Leitungswasser statt abgefülltes Wasser, und schlussendlich das kaufen, was gegessen wird – mit diesen einfachen Maßnahmen kann jeder dazu beitragen, unsere Mitwelt zu schonen und Respekt vor Lebensmitteln zu zeigen. Mäßigung als eine der Kardinaltugenden wäre hier gefragt – aber für tugendethische Prinzipien interessiert sich kaum jemand mehr. 

Und die, die es tun, richten sich oft nur auf dem Papier danach. Wenn es um den eigenen Bauch und das eigene angenommene Wohlbefinden geht, ist sich dann wohl doch jeder der nächste. Solange es der Geldbeutel hergibt.


MF

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