Pocket Parks nennen sich die Miniparkanlagen in Athen: Die griechische Hauptstadt ist einer der europäischen Vorreiter zur Begrünung der übervölkerten Städte. Die griechischen Stadtplaner haben es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere brachliegende oder verwahrloste Gebiete in Athen zu öffentlichen Grünoasen umzugestalten. Teils bestechend schön sind die geschwungenen, manchmal Labyrinth ähnlichen Anlagen, die durch und durch im Zeichen der Nachhaltigkeit stehen: Es wird umweltfreundlicher Zement verwendet, recycelte Holzbänke, genügsame, immergrüne Pflanzen und unterirdische Bewässerungsanlagen (so verdunstet kein Wasser wie beim Gießen).
Teils wird sogar dicht mit Laubbäumen bepflanzt – was sich vortrefflich auf die CO2-Bilanz auswirkt. Mittels Photosynthese wandeln Bäume das aufgenommene CO2 umgewandelt in Kohlenstoff (C) um, den der Baum für sein Wachstum verwendet, und in Sauerstoff (O2), den er in die Luft abgibt. Aus klimaschädlichem CO2 wird so saubere Atemluft.
Zwar tun sich die klimafreundlichen Buchen in Athen eher schwer, aber nichtsdestotrotz wachsen Eukalyptusbäume, Zypressen, Edelkastanien, Kiefern und Fichten, Pinien und Tannen.
Laut der Rangliste der LfW (Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft) wirken sich am allerbesten Buche (Rotbuche, Hainbuche, Blutbuche), Kastanie, Kirsch, Linde auf die CO2-Bilanz aus, gefolgt von Eiche, Ahorn, Esche, Ulme, Robinie und schließlich die Nadelbäume Kiefer (Schwarzkiefer, Waldkiefer), Lärche, Fichte, Tanne (Nordmanntanne, Weißtanne), Douglasie. Dabei nimmt eine Buche oder Kastanie im Durchschnitt doppelt so viel CO2 auf, speichert also doppelt so viel Kohlenstoff wie eine Fichte. Zusätzlich gilt, dass ein alter, großer (und gesunder) Baum pro Tag so viel Sauerstoff produziert, dass 10 Menschen mit Atemluft versorgt werden. Jeder Baum, jede Pflanze wirken sich positiv aus – in Städten mit ihrer hohen Umweltbelastung ist es sogar am eigenen Körper zu spüren, wenn dort mehr Wert auf Grünanlagen gelegt wird: Es lässt sich besser atmen, die Atemwege sind wneiger irritiert, Atemwegserkrankungen werden seltener. Und der Psyche tut das Grün darüberhinaus auch gut.
In Athen sind die Mini-Parks Teil des „adopt your city“-Programm, bei dem die Stadt Athen und mehr als einhundert private Unternehmen kooperieren, um die Stadt wohnlicher und attraktiver zu gestalten. Wäre das kein Vorbild für jede andere Stadt?
MF