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23 Apr
23Apr

1970 als Studentenbewegung ins Leben gerufen, findet der Earth Day jährlich am 22. April statt. Dieses Jahr sollte der Leitsatz „Im Einklang mit der Natur: wohne lieber grüner“ im Vordergrund stehen. Darunter ist jedoch nicht das zu verstehen was die meisten von uns mit diesem Slogan wahrscheinlich assoziieren: Ein Häuschen im Grünen, fern von Nachbarn, nur eine Privatstraße führt zu uns, wir sind umgeben von Wiesen und Wald. Denn auch, wenn vielen von uns in unseren misanthropen Momenten diese Abgeschiedenheit als wahre Idylle vorkommt, kann sie nicht als nachhaltiges Konzept für die Menschheit gelten: Umweltbewusster und ressourcenschonender ist definitiv, in Städten zusammenzuleben und sich Infrastrukturen und Versorgungswege zu teilen.


Auf der entsprechenden Homepage earthday.de heißt es: „Grünes Bauen ist dabei ebenso angesagt wie grüne Infrastruktur, nachhaltige Wohnutensilien, Möbel und Wohntextilien. Auch am Arbeitsplatz machen sich nachhaltige Konzepte bemerkbar und immer mehr Unternehmen setzen auf diesen Trend. Es geht nicht nur um Einsparpotenziale (Ressourcen, Energie), sondern auch um gesundheitliche Aspekte und vorausschauende Trends: Resiliente Städte und Häuser stellen sich den Folgen des Klima-Wandels, stärken das „Wir Gefühl“ durch grüne „Lungen“ und schützen dadurch auch Arten im Tierreich. Umweltbewusste technische Ausstattung ohne Verschwendung von Material und Ressourcen sowie Wärmeschutz durch zeitgemäße Dämmung ist gefordert. Die Integration der natürlichen Ressourcen ohne Raubbau, eine flexiblere Wohnform – auf die verändernden Bedürfnisse zugeschnitten, Artenvielfalt in Gärten und Stadtlandschaften, saubere Energieversorgung – weg von fossilen Energieträgern – durch Ökostrom, und/oder beispielsweise mit Wärmepumpe im Haus und/ oder Solar auf dem Dach werden Standard beim Hausbau. Mobilität, die der jeweiligen Region (Stadt – Land) angepasst ist, sollte neu und effizienter gedacht werden – mit Anreizen, das Auto auch mal stehen zu lassen.“


An wen richtet sich damit der Earth Day, wen fordern die Aktionen zum Handeln auf? Industrie, Wirtschaft, Politik? Uns alle?

 Denn grünes Wohnen muss man sich erstmal leisten können.

Nicht für jeden trifft wohl zu, dass er in der (finanziellen) Lage ist, sein Wohnumfeld nachhaltig zu bauen, umzurüsten oder zu gestalten. Es reicht für viele ja schon kaum, die tägliche Ernährung und Fortbewegung mitweltbewusst umzustellen. 


Doch damit genau dies möglich wird, sind die „R-Disziplinen“ als praktische Orientierungshilfe für den Alltag gedacht: „Rethink“ bedeutet, ab und zu auf bestimmte Produkte oder Dienstleistungen zu verzichten. „Refuse“ erinnert daran, dass Produkte nicht immer neu gekauft werden müssen, sondern untereinander verliehen, geteilt oder getauscht werden können.   „Reduce“ stellt klar, dass es umweltfreundlicher ist, qualitativ hochwertige und sparsame, also effiziente Produkte zu kaufen. „Release“ weit auf die bekannte Tatsache hin, dass es definitiv umweltbewusster ist, statt des Autos hin und wieder zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren.  „Reuse“ greift „Refuse“ auf und ruft ins Gedächtnis, Produkte second-hand zu kaufen oder eigenes kreativ wiederzuverwerten.   „Repair“ ist selbsterklärend: Besser als wegwerfen und neu kaufen ist reparieren. Es gibt mehr und mehr Repaircafés, in denen alle möglichen Geräte repariert werden knnen. „Remove“ will Plastik aus dem Alltag verbannen. „Recycle“ erinnert nochmal daran, dass Rohstoffe, wie sie z.B. auch in Handys und Tablets stecken, wiederverwertet werden können – dass also die alten Geräte recycelt werden können.   „Remonstate“ fordert zum Widerstand auf: Gegen umweltfeindliche Maßnahmen soll demonstriert werden.

 
Wie ist es mit euch? Welche „R-Disziplinen“ habt ihr schon in euer Leben integriert? 


MF

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